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Schlagwort: Migration

„Ihr glaubt mir nicht.“: ein Ort, viele Realitäten

Auszug eines Beitrags zur Situation in der Dortmunder Nordstadt [von Pia Blank, Robin Quader, Charlotte Rohde]

Vorbemerkung: In der letzten Ausgabe des onlinejournals kultur und geschlecht erschien ein lesenswerter Beitrag von Pia Blank, Robin Quader und Charlotte Rohde mit dem Titel „Ihr glaubt mir nicht.“: ein Ort, viele Realitäten. Die Autor*innen setzen sich darin mit den unterschiedlichen Lebensrealitäten und Erfahrungswelten in der Dortmunder Nordstadt auseinander. Anlass bietet die Reflexion eines Vorfalls im Herbst letzten Jahres: Zwei Personen of Color wurden vor dem selbstverwalteten Treffpunkt Nordpol von der Polizeit kontrolliert, Unterstützer*innen intervenierten, es kam zu Verhaftungen. Die Autor*innen reflektieren die Sitiuation in der Nordstadt und dokumentieren durch Interviewpassagen zwei unterschiedliche Erfahrungen. Wir veröffentlichen hier Auszüge aus dem Beitrag.

„Es gibt noch unendlich viel zu tun“ – Problemhäuser und Aufwertung am Dortmunder Nordmarkt

Das Quartier Nordmarkt in der Dortmunder Nordstadt erlangte bundesweite Bekanntheit, weil sich hier soziale Probleme ballen wie sonst selten auf so engem Raum. Zugleich gibt es allerhand Akteure, die daran arbeiten, dass sich genau das ändert. Auch Immobilien und die Wohnungsfrage spielen dabei eine Rolle. Ein Besuch.

Eigentlich ist es fast immer laut hier. Die Mallinckrodtstraße ist die Hauptverkehrsader durch die nördliche Dortmunder Innenstadt, sie zieht sich von der Autobahn im Nordwesten bis fast zum Borsigplatz. Hier, an der Ecke zum Nordmarkt, ist sie in der Mitte zerteilt von hohen Bäumen. An den Rändern reiht sich Haus an Haus, mit vier, fünf Etagen, mal mit schlichten Fassaden, mal mit reich verzierten, Blumenmustern, Engelsfiguren. An der Straßenecke ist letztes Jahr das Ordnungsamt eingezogen, auf der anderen Straßenecke ein Kiosk, ein Gardinenladen, ein Café.