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SÖZ jetzt!

Ein Gastbeitrag vom Initiativkreis sozial-ökologisches Zentrum aus Dortmund

Seit vielen Jahren gibt es in Dortmund die Forderung nach einem selbstverwalteten sozialen und unkommerziellen Kulturzentrum. Nachdem auch große Parteien wie Grüne und selbst die CDU diese Forderung aufgriffen, scheint die Verwirklichung greifbarer als in den vergangenen Jahren. Nicht nur die veränderten Machtverhältnissen im Rat der Stadt sondern auch der breite Zusammenschluss unterschiedlichster Gruppen für ein sozial-ökologisches Zentrum lassen auf eine baldige Realisierung des Projekts hoffen.

In der Vergangenheit gab es in Dortmund unter unterschiedlichen Namen, Versuche Leerstände einer neuen Nutzung zuzuführen. Leider nicht erfolgreich. Deshalb wurden ehemalige Kneipen und Ladenlokale angemietet. Doch der finanzielle Aufwand und die Einschränkungen für Konzerte und Veranstaltungen verlangen nach einer neuen Räumlichkeit.

Klima & soziale Gerechtigkeit

Die weltweit bestimmenden Themen unserer Zeit sind zum einen der Klimawandel und zum anderen die sich verschärfende soziale Ungerechtigkeit. An der Schnittstelle dieser beiden Komplexe entstand die Idee eines sozial-ökologischen Zentrums für Dortmund. Ein sozial-ökologisches Zentrum kann dabei als Reallabor utopischer und nachhaltiger Praxis dienen und den drängenden Fragen von Klimagerechtigkeit, sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe Raum geben. Raum der Platz bietet für Austausch, Debatte und freie Bildungsarbeit, für unkommerzielle Kulturveranstaltungen und die kritische Begleitung gesellschaftlicher Prozesse. Raum in einer Stadt die erst vor Kurzem von der Landesregierung als „Gravitationszentrum“ für Neonazis bezeichnet wurde. Dies verlangt nach Räumen die sich dem widersetzen können.

Wir denken, dass ein sozial-ökologisches Zentrum weit über Dortmund hinaus Strahlkraft entwickeln und im ganzen Ruhrgebiet Impulsgeber für die Entstehung von Räumen solidarischer Praxis sein könnte. Leerstände gäbe es im vom Strukturwandel geplagten Ruhrgebiet zur Genüge.

Utopien vor Ort

Solidarische Praxis bedeutet für uns, das SÖZ auch als Ort der Gestaltungsmöglichkeiten durch die Nachbar*innenschaft zu begreifen und eine lokale Verwurzelung anzustreben. Diese Praxis drückt sich darüber hinaus in dem Anspruch aus, möglichst barrierearm und inklusiv zu sein. Nach dem Motto „think global – act local“ streben wir an, abstrakte Themen wie Globalisierung und die Klimakrise auf lokaler Ebene zum Thema zu machen, in einen Dialog zu treten und auf Augenhöhe zu diskutieren.

Einen Ort zu etablieren, an dem konkrete Utopien auch ausprobiert werden können, wird kein Sonntagsspaziergang, erscheint aber angesichts der vielfältigen Zusammensetzung und des breiten Interesses der Stadtgesellschaft machbar.

SÖZ! kann nicht nur als eine Abkürzung gelesen werden sondern bedeutet in türkischer Sprache „Versprechen“. Ein Versprechen der politischen Partner*innen an das wir sie gerne erinnern werden. In diesem Sinne: Klimawandel stoppen! Freiräume erkämpfen! Für ein gutes Leben für alle!

Initiativkreis sozial-ökologisches Zentrum

www.söz.org